Lehre

Fire Protection Studio

Das Lehrangebot des Fire Protection Studios beinhaltet aktuell das zweistufige Wahlfach „Brandschutz versus Architektur“, das jedes Sommersemester angeboten wird, und dem Wahlfach „Brandschutz versus Versicherung, das im Wintersemester stattfindet. Das Lehrkonzept sieht für die beiden Angebote im Masterstudiengang eine kompakte und auf die Entwurfstätigkeit abgestimmte Kombination aus theoretischer Wissensvermittlung und praktischer Anwendung der wichtigsten Aspekte und Richtlinien brandschutztechnischer Belange bzw. der Vorgaben der Gebäudefeuerversicherer vor.

Im Wahlfach Brandschutz versus Architektur ergänzen verschiedene Anwendungsbeispiele als Übungen die theoretische Vermittlung und unterstützen das Verinnerlichen der Inhalte durch die Anwendung an Projektbeispielen. Mit den ganztägigen Besuchen der Feuerwache in Gelnhausen sowie der matchboxGarage – eine Experimentierhalle mit verschiedenen Versuchsaufbauten, bei der die Studierenden spielerisch die Vorgaben und Abhängigkeiten des Brandschutzes erfahren – werden die vermittelten theoretischen Inhalte erlebbar und die Abhängigkeiten von Entwurf und baurechtlichen Vorgaben verständlich gemacht.

In den Einheiten des Wahlfachs werden von den Lehrenden Wege aufgezeigt, wie Vorgaben des Brandschutzes architektonisch ansprechend im Entwurfsprozess frühzeitig Relevanz finden bzw. zu interpretieren sind. Mehrere Entwurfsübungen, die auf die vertiefte Auseinandersetzung mit den vermittelten Inhalten zielen, begleiten den theoretischen Teil des Seminars. Die Studierenden werden aufgefordert Lösungsvorschläge für Fragestellungen bei unterschiedlichen Gebäudetypologien – Bürogebäude, Hochhäuser, Wohngebäude, Beherbergungsstätten und Versammlungsstätten – zu entwickeln. Hierbei soll der Umgang mit den Anforderungen der Bauordnungen und Richtlinien nachgewiesen werden.

Im zweiten Teil des Wahlfachs werden in mehreren Workshop-Einheiten die bereits vermittelten Inhalte an Projektbeispielen angewendet und diskutiert, um den Arbeitsprozess auf Seiten des*r Fachplaner*in Brandschutz zu simulieren. Als finale Übung wird durch das Verfassen eines Brandschutzkonzeptes /-nachweises inkl. illustrierter Brandschutzpläne das Anwenden der vermittelten Inhalte überprüft und bewertet. Der Aufbau und die Inhalte des Wahlfachs entsprechen den Vorgaben der Ausbildung zum*r Brandschutzbeauftragten gem. vfdb-Richtlinie 12-09/01. Durch die Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro hhpberlin besteht für die Studierenden die Möglichkeit, die Prüfung zum*r Brandschutzbeauftragten in mündlicher und schriftlicher Form gegen einen Unkostenbeitrag abzulegen. Sie ist Voraussetzung für die Ausbildung zum*r Fachplaner*in Brandschutz.

Brandschutzmanager*innen (BSM) nach Grundladen des DIvB e.V. (Deutsches Institut für vorbeugenden Brandschutz) in Berlin stellen als qualifizierte Berater*innen die Verbindung zwischen Unternehmensführung und der Versicherungswirtschaft dar. Aufbauend auf den gesetzlichen und versicherungsrechtlichen Grundlagen berät der BSM die Unternehmensführung in Fragen der Gebäudefeuerversicherung, denn in der Regel sind für den Planungsprozess von Sonderbauten nicht nur die Mindestanforderungen der Bauordnungen und Richtlinien zur Erfüllung der Schutzziele im Brandschutz erforderlich, sondern auch die in Teilen höheren Schutzziele der Versicherungswirtschaft.

Mit dem erforderlichen Abschluss des Wahlfachs (angeboten immer im Wintersemester) erhalten die Teilnehmer*innen eine Teilnahmebestätigung, die in Verbindung mit dem Zertifikat des Brandschutzbeauftragten den Titel als Brandschutzmanager*in (ZERT) erlaubt.